Die Geschichte des Anspitzers
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Solange es Stifte gibt, ist der Mensch
bemüht, diese auch anzuspitzen. Jahrhunderte lang wurde dazu ein Federmesser
benutzt, dass von denen, die mit einer Feder schrieben, übernommen wurde, da
auch die Federn gespitzt werden mussten. Sehr effektiv war das allerdings nicht, da
die Holz- und auch die Minenqualität stark von der heutigen abwich. |
Damit es nicht ganz so trocken ist, habe ich euch mal eine Zeichnung von ihm aus dem Jahr 1828 abgebildet. |
Man kann ganz gut nachvollziehen, wie die Maschine
funktioniert hat/haben könnte. Leider ist die Beschreibung in frühem handschriftlichen
französisch gehalten, so dass ich sie leider nicht lesen kann, man kann aber
die Jahreszahl 1828 erkennen (blauer Kreis). |
1847 wurden dann weitere Spitzgeräte vorgestellt und auch patentiert. Bei den einfachsten von ihnen handelte es sich bloss um einen Metallkegel mit angeschraubter oder eingelassener Klinge. Siehe dazu rechtes Bild. Es zeigt meinen ältesten Spitzer. Es ist ein B. S. Cohen von 1879, aus London, mit dazugehöriger Holztube. Die Schrift auf der Holztube ist zwar nahezu unleserlich, aber in einem amerikanischen Büroartikel-Katalog wird dieser Spitzer dargestellt. Er ist noch sehr scharf und funktioniert einwandfrei! Ähnlich funktionieren auch die heutigen Handspitzer. Diese Rarität konnte ich für 11,-DM (ca.5,50€) ersteigern... Ein weiterer sehr alter Spitzer ist das unten abgebildete Stück. Ein französisches Produkt aus dem Jahr 1851. Bei dem hier abgebildeten Spitzer handelt es sich wahrscheinlich um den ältesten noch erhaltenen Anspitzer. Sein Funktionsprinzip erschliesst sich mir allerdings nicht ganz. Auf Ebay wurde so ein gutes Stück ohne OVP für über 500$ versteigert. |
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Ab 1880 wurde dann langsam die Industrie aufmerksam. Es begann
die grosse Zeit der mechanischen Anspitzer. Diese Maschinen
funktionierten mit Kettenantrieben, beweglichen Messern, rotierenden
Fräsern die sich dabei auch noch um die eigene Achse drehten,
Sandpapierschleifmaschinen u.v.m. Man unterscheidet die Spitzmaschinen grob in drei Kategorien: 1. Sandpapiermaschinen, die den Stift spitz feilten,
indem eine Sandpapierscheibe rotierte oder indem der Stift mittels
einer Vorrichtung über das Sandpapier hin und her geschoben wurde. Typische Vertreter dafür sind die
Godell
(ca.1890) oder die Gem (ca. 1886).
Kurios
ist auch, dass bereits um 1900
Zylinderfräser zum Einsatz kamen, während man in Deutschland
noch um 1965 vereinzelt Maschinen mit rotierendem Messer baute. Heutige Maschinen bestehen nahezu alle aus
Plastik. Ausnahmen bilden dabei die Modelle von El
Casco oder Caran ´d Ache, die noch heute in
Spanien bzw. der Schweiz hergestellt werden. So, das soll´s erst mal dazu gewesen sein. |