AVANTI
Die nachfolgenden Baujahrschätzungen stützen sich auf zahlreiche Patentschriften, die mir vorliegen, sowie auf zahlreiche Katalogabbildungen. Wann genau E. Grantzow seine
Firma gründete, ist derzeit leider noch nicht genau feststellbar.
Um 1912 tauchen (in meinem Archiv) die ersten AVANTI´s (noch mit
3 Klingencutter) in Katalogen auf. Allerdings existieren bereits
Patentschriften aus dem Jahr 1908! Aufgrund der nun vorliegenden
Patente sind
wichtige Daten nun genauer festlegbar. Ein gutes Beispiel dafür
ist das Patent für den Öffnungsmechanismus der Stiftaufnahme
durch zurückdrehen der Kurbel. Diese Erfindung wurde 1923
patentiert. Eine weitere Verbesserung, die auch zum Einsatz kam, war
die "abrückbare Trichterspitze" mit dessen Hilfe abgebrochene
Minen besser entfernt werden konnten. Diese stammt aus dem Jahr 1921.
Es ist also sehr wahrscheinlich, das alle Avantis ohne diesen
"Rückdrehmechanismus" vor 1923 entstanden sind. Meine bisherigen "Ermittlungen" ergaben drei Grundtypen, die ich hier im Bild genauer vorstellen möchte. Von jeder dieser Maschine gibt es Varianten mit dem Logo der vorhergehenden Maschine. Sehr selten sind auch Maschinen, die offensichtlich aus der Grantzow-Schmiede stammen, jedoch extrem selten sind. Genannt seien hier die "FIXA", die "Atlantic" oder die "Solid" Diese Maschinen waren wohl für den Export gedacht. Sie wurden sogar |
AVANTI (Version "1912") Diese Version stellt (wahrscheinlich) nicht das allererste Modell dar, stammt aber aus der Zeit um 1915. Folgende Bezeichnungen befinden
sich an der Maschine: Die Stiftaufnahme funktioniert mittels zweier Knöpfe, die gedrückt werden müssen. Die "Beine" sind bei diesem Modell noch jugendstilhaft geschwungen. Das Messer liegt hier noch vollflächig an der Maschine an. Diese Version wurde auch mit dem Logo der nachfolgenden Version angeboten. |
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AVANTI (Version "1923") |
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An diesem Modell kam nun erstmalig das patentierte Rückdrehsystem und die verstellbare Trichteröffnung zum Einsatz. Interessanterweise liegt das Messer hier nur noch zur Hälfte an der Maschine auf. Was sich durch einen leichtgängigeren Lauf vorteilhaft bemerkbar gemacht haben dürfte. Das Logo wurde leicht überarbeitet. Die Beine haben etwas an Schwung verloren. Man beachte auch den Knuppel der zur Befestigung der neuen Stiftaufnahme dient. Dieser kam auch an "Jowei" oder den "Eros" Modellen zum Einsatz. Das rechte Bild zeigt die zwei verschiedenen Minenlängeneinstellungen. Die untere (neuere) wurde 1921 patentiert. |
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AVANTI (Version "1938") |
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Diese Version der Avanti ist
nicht ganz so selten. Der hohe Behälter kam ungefähr
1938/39 auf. Ich besitze noch einen Ersatzteilspender, der nicht wie
üblich, eine Goldborte, sondern eine rote Umrandung hat. Das hier gezeigte Modell dürfte wohl schon Nachkriegsproduktion sein. |
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Hier zwei seltene Abarten, die
mit der Avanti 1938 identisch sind, jedoch unter anderen Namen
angeboten wurden. Es handelt sich dabei um ein
"Billigmodell" für den Export. Das Modell hat daher auch noch
einen geschwungenen Holzgriff. Normalerweise waren bei diesen Modellen
Bakelit oder sogar schon Plastikgriffe üblich. Der Behälter
hat zusätzlich noch die Aufschrift: "IMPORTÈ
D´ALLEMAGNE" Klingt sehr französchisch... Die Fixa hat als Besonderheit schon das spätere Cutter-Messer mit den geschraubten Klingen. Ob das werksseitig schon montiert wurde, oder erst später gewechselt wurde lässt sich derzeit noch nicht sagen. Ich habe sie aus Holland reimportiert. Ein weiteres Modell wäre die "SOLID". Diese wurde in einem dunklen Metallicrot lackiert. Sie fehlt allerdings noch in meiner Sammlung |
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