---> El Casco, spanisch: Der Helm
El Casco Spitzmaschinen stellen die absolute Oberklasse des
Spitzmaschinenbaus dar, theoretisch zumindest! Das aber völlig zu
unrecht! Doch dazu später
mehr.
Angefangen hat die spanische
Firma El Casco 1920 mit der Produktion von Handfeuerwaffen. Seit
ca. 1945 produzieren sie ausser SM auch noch andere hochwertige
Schreibtischartikel.
Insgesamt sind drei verschiedene Grundtypen von El Casco Spitzmaschinen
bekannt.
Ein erstes Modell war die M-405, gebaut bis in die 80er Jahre. Die Form
war den amerikanischen "Birnen" (Boston, Apsco) sehr ähnlich
(verschiedene Ausführungen, Celluloid oder Metallverkleidung). Sie
ist heute sehr selten.
Am bekanntesten ist die M-430,
nicht
"M-340" wie sie häufig im Internet bezeichnet wird!!!
Es gibt aber noch ein weiteres Modell, die M-475. Diese SM ist noch
exklusiver und funktioniert mit einem Messerstern!
Die M-430 und die M-475 gibt es entweder verchromt oder 23
Karat vergoldet. Anfangs wurde noch Messing statt Gold verwendet, da
dies aber relativ schnell anlief, wurde später Gold genommen.
Zitat von der offiziellen
El Casco Homepage:
"El Casco which is know throught the world as a synonym for
perfection and quality(...)"
Nun, die Realität sieht so aus:
Die Optik ist die beste Eigenschaft der M-430. Aber was nützt es.
Eine Maschine, die neu ca. 225 Euro oder noch mehr kostet, aber nicht
einmal über eine automatische Stiftnachführung verfügt,
wie sie an jedem Plastikmodell üblich ist, ist schon etwas
armselig. Das Bullauge auf der Maschine, ist nach einigen
Spitzvorgängen, von innen völlig mit Spänen verdreckt.
Eine Reinigung wäre einfach, wenn man nach lösen der
Schrauben (Besser wäre da ein Bajonettverschluss gewesen!), den
Kurbelapparat samt Fräsern nicht jedes mal mit Gewalt aus der
Maschine fummeln müsste.
Ich hatte mittlerweile einige M-430er in meinen Händen. Bei allen
vier ging der Spänebehälter nur sehr schwergängig.
Anscheinend ist das der
Tribut den man bei "Handarbeit" hinnehmen muss.
Auf Ebay tauchen des öfteren Maschinen auf, bei denen der ganze
Saugfuss fehlt! Diese reissen anscheinend relativ schnell aus, wenn man
versehentlich gegen die angesaugte Maschine stösst. Nur: Ist die
Maschine nicht befestigt, bekommen sie keinen Stift spitz! Eine Hand
hält die Maschine, die Andere kurbelt und die Dritte (??) schiebt
den Stift nach...! Bei einer dieser Übungen ist mir mal eine
Maschine
umgefallen (umgefallen! nicht runtergefallen!), sie ist dabei direkt
auf die Kurbel geknallt, die daraufhin prompt abgebrochen ist!
Es geht aber noch besser: Eines dieser Modelle habe ich über
Ebay veräussert.
Rein äusserlich gab es ein paar Kratzer und etwas schwarze Farbe
war gerissen.
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Nun die genauen Umstände
sind mir nicht bekannt, aber der neue Besitzer probierte das gute
Stück natürlich gleich aus, dabei bemerkte er erste
Auflösungserscheinungen des Metalls. Regelrecht bröselig sei
es. Als er den Spänebehälter dann entleerte, und selbigen
wieder in die Maschine einführen wollte (wir erinnern uns: sehr
schwergängig), brach die Maschine entzwei! Die
Gusswände sind einfach zerbrochen! Spanische Wertarbeit...
Nach Obduktion der Fragmente musste ich feststellen, dass die
Wände aus nur 1mm dünnen Spritzguss bestehen! Bei diesen
Modell hatte der Guss eine Konsistenz wie ein Keks! Solche
Auflösungserscheinungen waren mir bisher nur von "Kriegsware"
bekannt! Ein weiteres Problem tut sich bei der Fotoblende auf. Das
Metall quilt mit der Zeit! Dadurch hakt die Blende einiger Zeit gern,
wer da nur mit minimaler Kraft drückt, bricht oben den kleinen
Griff ab, und/oder die einzelnen Blenden brechen im Inneren. Wie
gesagt, dass passiert bei geringstem Widerstand! Ich kann nur warnen!
FINGER WEG VON DIESER MASCHINE!!!
Ich für meinen Teil bin
schwer enttäuscht! Wer eine moderne Nobelmaschine haben will,
sollte unbedingt auf die schweizerische Caran ´d Ache ausweichen!
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