CITO-*



Cito-Modelle sind recht selten zu bekommen. Interessant ist die Namensgebung der Maschinen. Alle Maschinen beginnen mit Cito-. Bekannt sind derzeit die folgenden Modelle: Citorox, Citogreif (verschiedene Ausführungen) Citomin, Citomat und Citodix. Wobei ich das letzte Modell nur von zwei Fräser-Zuordnungs-Listen her kenne. Es fehlt noch in meiner Sammlung.
In meinem umfangreichen Archiv tauchen Cito Modelle nur sehr spärlich auf. Ausser in den oben erwähnten Fräserlisten und einem Katalogblatt von 1969 habe ich leider nichts. Die nachfolgende Reihenfolge der hier abgebildeten Cito´s, ist daher nur durch Schätzung der Baujahre gewählt. In anderen Quellen werden Cito-Maschinen bereits um 1925 erwähnt! Anfangs noch mit geschraubter Kurbel und rundem Sockel.
Allen Cito´s gleich ist, dass der Fräser nur nach vorherigem Abbau der Kurbel (Linksgewinde, Fräser dabei festhalten) ausgebaut werden kann. Auch ist der Name bei allen Modellen vorn auf dem Spänebehälter eingestanzt.

Allen Cito-Modellen ist die besondere Tischklemme gemeinsam, die hier in einer flachen, nicht runden Version zum Einsatz kommt. Die Maschinen ohne Selfeeder lassen sich garnicht richtig nutzen, wenn sie nicht am Tisch mittels Klemme oder Schrauben befestigt werden, da der Stift manuell nachgeführt werden muss.


Citogreif I
Zweifräsersystem, altes Modell

Die Citogreif wurde in zahlreichen Varianten gebaut:
1.Citogreif I alt,   auch als Citogreif I (B) Zweifräsersystem, altes Modell
2.Citogreif I neu, auch als Citogreif I (B) Zweifräsersystem, neues Modell
3.Citogreif II
Bei meinem Modell handelt es sich wahrscheinlich um das Modell I (B). Es besitzt zwei Fräser, hat aber noch ein Gehäuse mit Celluloidverkleidung und Holzgriff. Spätere Modelle hatten ein Blechgehäuse (siehe übernächstes Modell, weiter unten).

Maschinen mit zwei Fräsern sind in Deutschland sehr selten, man muss auch beachten das es zwei verschiedene Fräser sind. Einen Links- und einen Rechtsgewendelten. Diese dürfen beim Einbau nicht vertauscht werden, dann funktioniert die Maschine nicht.
Das "Birnendesign" wurde um 1920 in den USA modern, zu uns kam es etwas später. Ich denke daher das dieses Modell wohl  um 1935 herum einzuordnen ist.
Es ist anzunehmen, dass das Modell mit nur einem Fräser nahezu identisch ist.
Die Maschinen kommen ohne Minenlängeneinstellung und noch ohne automatischen Stifteinzug daher.

Steckbrief "Citogreif I 2F alt"
Hersteller: Ernst Nagel bis 1954
Baujahr: um 1935 (grob geschätzt)
Farbe: schwarz, Chrom
Gewicht: 294g
Grösse: 9,2 x 5,7 x 13 cm
Material: Metall, Zelluloidverkleidung
Wert: um 25€
Messer: 2 Zylinderfräser links und rechts,
Tipp:

Wichtig ist der richtige Einbau der beiden Fräser! Selten.

 


Citomat
Eine interessante Maschine stellt die Citomat dar, die bereits über eine automatische Stiftzuführung (Selffeeder) verfügt. Dabei ist das Disgn des Selfeeders doch recht unterschiedlich zu der allseits üblichen Bauweise. Die beiden "Ohren" werden hier nicht zusammen gedrückt, sondern verdreht, beide "Ohren" bewegen sich dabei mit. Auch befinden sich die Zugfedern unten angeschlagen, was leichter zum Verkanten neigt.
Die hier gezeigte Ausführung ist mit einer Celluloidverkleidung, ob es eine komplette Metallversion gibt, ist mir nicht bekannt. Gleiches gilt auch, ob es  eine 2-Fräser Ausführung gibt.
Eine Besonderheit ist auch der Standfuss, er kann nicht mit dem der Citogreif getauscht werden, da er etwas angepasst werden musste. Bei der Citogreif ist er nur aufgesteckt, kann daher in jede Position gedreht werden. Das geht bei der Citomat nicht, es gibt eine Rastnase, die das drehen verhindert, weil sich sonst das Gehäuse jedesmal mit verdrehen würde wenn man den Stifteinzug öffnen möchte. Durch das hohe Gewicht des Selffeeders kippt die Maschine immer vorn über wenn sie nicht befestigt wird.
Mein Modell hat sogar eine Vertreiber Logo von der Firma, die die Maschine damals verkauft hat.
Auf dem Fräsmechanismus befinden sich die Buchstaben: "ENA"
Steckbrief "Citomat 1F alt"
Hersteller: Ernst Nagel bis 1954
Baujahr: um 1935 (grob geschätzt)
Farbe: schwarz, Chrom
Gewicht: 366g
Grösse: 9,2 x 5,7 x 13 cm
Material: Metall, Celluloidverkleidung
Wert: um 35€
Messer:  Zylinderfräser 
Tipp:

selten, das Holzbrett ist nicht original, wurde nur zu Fotozwecken montiert


Citogreif II Blech/Celluloid
Einfräsersystem, neues Modell

Die Unterschiede zum Vorgänger sind nur minimal. Allerdings wurde das Zahnrad in dem der Fräser läuft nun wesentlich stabiler ausgeführt, so dass die allgemein üblichen Fräser verwendet werden konnten. Es gibt zwei verschiedene Ausführungen: Der Spänebehälter ist entweder komplett aus Blech oder mit einer durchsichtigen Celluloidverkleidung. Der Sockelfuss wurde etwas nach hinten versetzt, da die Maschinen bisher gern vornüber gekippt sind. Kurbel und Griff wurden etwas vereinfacht. Das Celluloidmodell ist noch einfarbig grün, während das Blechmodell Hammerschlag-frün ist. Dieser kam aber erst um 1954 auf. Daher die Baujahrschätzung um 1955, wohl aber eher noch später, da das ähnlich designte Modell "Citomin" noch in einem Katalog von 1969 erwähnt wird. Ob das C-Modell eher da war, oder ob beide Modelle simultan vertrieben wurden, lässt sich derzeit nicht ermitteln. Auf dem Fräsmechanismus befinden sich die Buchstaben: "ENA"

Steckbrief
"Citogreif II neu"
Hersteller: ab ca. 1955 S. Lehsten, Esslingen
Baujahr: ca 1955-1969 (??)
Farbe: Blechmodell: Hammerschlag-Grün
Celluloidmodell: grün/chrom
Gewicht: B=316g  C=292g
Grösse: 9,2 x 5,7 x 12 cm
Material: Metall, Blech oder Metall, Celluloid
Wert: um 20€
Messer: 1 Zylinderfräser 3,3 cm
Tipp:

Keine Besonderheiten.

 



Citomin

Diese Maschine ist ein reiner Minenspitzer, wie der Name schon vermuten lässt. Die Stiftaufnahme ist recht kompliziert ausgefallen. Aber sie hat einen Zentriermechanismus, damit die Mine auch gleichmässig gespitzt wird. Dieser Mechanismus wird durch eine leichte Drehung an der Stiftaufnahme eingestellt.

Die Fräser selbst sind wie Cito- üblich Eigenkreationen, die nur an dieser Maschine passen. Bei meinem Modell sind es zudem noch zwei verschiedene. Auch bei der Befestigung der Fräser ging Cito- eigene Wege, üblich wären verschraubte Achsen, wie auch bei den Citogreif-Modellen. Hier werden die Achsen über einen Federring gehalten. Sie werden also nur herausgezogen beim Ausbau.
Im übrigen gibt es bei der Spitzmaschinensammlerei keine grössere Sauerei, als einen Minenspitzer zu reinigen... Danach sieht alles aus!

Steckbrief "Citomin"
Hersteller: ab ca. 1955 S. Lehsten, Esslingen
Baujahr: ca. 1955-1969 (??)
Farbe: Hammerschlag-Grün
Gewicht: 326g
Grösse: 9,2 x 5,7 x 12,5 cm
Material: Metall, Blech
Wert: um 20€
Messer: 2 Spezial Minen Fräser
Tipp:

Ersatzfräser dürften mit Goldstaub aufzuwiegen sein. Allerdings halten sie auch sehr lange.


Citorox

Die Citorox ist die erste "erwachsene" Spitzmaschine dieser Reihe. Sie hat eine Minenlängeneinstellung und einen automatischen Stifteinzug. Auch sonst ist sie eine recht wuchtige, imposante Erscheinung. Cito- wollte wohl immer was besonderes sein. Die meisten Fräser sind Einzelstücke, die jeweils nur an diesem Maschinentyp passen. Bei diesem Modell ist es nicht anders, der Fräser wurde in einer so schrägen Lage eingebaut, dass die Zähne des Zahnrades schräg stehen müssen, damit sich der Fräser überhaupt dreht. Auch hier wird die Fräserachse über einen Federring gehalten (siehe Citomin). Ach, und eine 08/15 Tischklemme passt hier auch nicht, es muss schon eine Rechteckige sein, die runden Ausführungen passen nicht.
Der Spänebehälter ist über einen Bajonettverschluss befestigt, bei den Kleinen ist er nur lose aufgesteckt. Am Fräsmechanismus befindet sich noch eine Aufschrift: Citonak 70-79. Dieses Modell bekommt man noch am ehesten.

Steckbrief "Citorox"
Hersteller: ab ca. 1955 S. Lehsten, Esslingen
Baujahr: ab ca. 1960 bis  (??)
Farbe: Grün, Chrom
Gewicht: 778g  (Schwer!)
Grösse: 12 x 7,8 x 14,5 cm
Material: Metall, Celluloid, Chrom
Wert: um 25€
Messer: 1 spezial Zylinderfräser mit schrägen Zähnen, 3,9 cm
Tipp:

Schwachpunkt ist die Celluloid- verkleidung, und die Farbe der Kurbel blättert regelmässig ab.