DDR - Spitzmaschinen
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Die DDR produzierte im Laufe
der Zeit in verschiedenen Werken und unter verschiedenen Namen doch
recht zahlreiche unterschiedliche Modelle. Alle Modelle wurden
durchnummeriert, was mir heute als Sammler das Einordnen der jeweiligen
Spitzmaschine wesentlich erleichtert. Dank einiger
Originalbeschreibungen kann ich eine doch ganz detaillierte
History über die DDR Spitzmaschinen abliefern! Trotzdem bleiben
viele Details noch im Dunkeln, gerade bei den Jahreszahlen musste ich
viel schätzen. |
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FTE Angefangen hat die "volkseigene" Spitzmaschinenproduktion "Made in GDR" wohl Anfang 1950 mit der FTE Reihe. FTE wurde dabei von VEB FeinTechnik Eisfeld abgeleitet. Es gab zwar schon andere Modelle am Markt, etwa die Avanti/Agra und die HEMA Modelle, diese konnten aber anscheinend den Bedarf nicht decken, so dass das Feintechnikwerk in einer Nebenhalle zur Spitzmaschinenproduktion verdonnert wurde. Diese Nebenproduktionen waren in der DDR durchaus üblich, ein Sprengmittelhersteller durfte z.B. Kinderplastikeisenbahnen bauen, während in einem Braunkohletagebau Plüschtiere zusammengenäht wurden ... |
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FTE Vorserie ??? |
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Diese kleine Spitzmaschine
steckt erst einmal voller Rätsel was ihre Herkunft betrifft. Ich
bin mir nicht einmal sicher, ob es sich um eine FTE handelt. |
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100 FTE VEB |
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Die erste sicher zu FTE zuzuordnende Spitzmaschine ist die sehr selten zu findende FTE 100. Sie hat noch keinen automatischen Stifteinzug und ist wesentlich kleiner als die späteren Modelle. Sie ist mit "100 FTE VEB" beschriftet, besteht aus Bakelit und einem Holzpodest. Der Fräsmechanismus ist mit einer Handschraube und zwei Nuten befestigt. |
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108 B |
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Diese Spitzmaschine bereitet
mir am meisten Kopfschmerzen. Sie hat nur die Bezeichnung "108 B". Ist
es eine FTE? Die Zahlenkombination "108" gib es schon bei der "Jiffy
108". Die FTE Maschinen wurden zudem in Zehnerschritten
durchnummeriert. Für was steht das "B"? Für Bakelit? All
diese Faktoren sprechen dagegen, dass es sich um eine FTE handelt. |
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VEB FTE 110 (Holzsockel) |
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Die FTE 110 ist wohl die erste
Spitzmaschine der neuen Bauart, die in Serie gegangen ist. Die ersten
Modelle kamen noch auf einem Holzpodest, das nun eine komplette
Durchbohrung für die Klemme hat, daher. Der Kurbelgriff ist noch
aus Holz, der Spitzmechanismus ist mittels drei Schrauben am
Bakelitgehäuse befestigt. |
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VEB FTE 110 "Spannfutter" |
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Und schon wieder ein Mysterium.
Hier eine weitere FTE 110 mit sehr interessantem Spannfutter, durch
drehen des grossem Bakelitrades nach links, öffnen sich die
Spannbacken. Diese Version ist sehr selten, dennoch sind bereits mehrer
Modelle bekannt, so das von Eigenbauten abgesehen werden kann. Was zu
diesem Spannfuter geführt hat, oder warum nur kurz verwendet
wurde, ist schwer zu sagen, spekulativ würde ich davon ausgehen,
dass die Produktion zu aufwendig war. Obendrein ist es anfälliger
und nebenbei auch noch hässlicher... |
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VEB FTE 110 (2. Ausführung mit Bakelitsockel) |
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Gleiche Maschine wie oben, nur mit einem Bakelitpodest. Interessanterweise weist diese Maschine mehr Veränderungen zur Holzsockelausführung auf, als zum Nachfolgemodell 120. Ebenfalls interessant ist, dass es eine ganz spezielle Tischklemme zu diesem Modell gibt. Es ist nicht die typische Rundklemme, sondern eine eckige abgeflachte Ausführung. Ein weiterer Unterschied besteht in einer Überwurfmutter an der Minenverstellung und einem Dreieck mit einer integrierten 1 und der Zahlenfolge 38/272/1101 auf der Kurbel. Dieses Dreieck taucht allerdings nur vereinzelt an den Maschinen auf. Eine Beschriftung, die die Demontage des Spitzmechanismus verdeutlicht, ist nun in das Bakelit mit eingegossen (Siehe rote Kreise). Dieses Detail verschwindet am Nachfolgemodell allerdings genauso schnell wieder, wie die Verstrebungen im Spänefach. |
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FTE Modell 120 |
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Dieses und die drei
nachfolgenden Modelle waren neben der
Asis die populärsten Spitzmaschinen in der DDR. Wobei das FTE
Modell 120 am häufigsten anzutreffen ist. Die Veränderungen
zum Vorgänger, die 110, sind nur minimal. Die
Griffstücke am Stifteinzug sind etwas grösser, die Schrauben
sind nun versenkt und anders angeordnet. Die Klemmbacken sind
abgerundet, der Bakelitfuss hat ein rundes Loch. Der Spitzmechanismus
ist hier mittels Gewinde befestigt, nicht mehr verschraubt. Der
Kurbelgriff besteht jetzt aus Bakelit. Der
Minenlängeneinstellungsstift wurde ebenfalls etwas
überarbeitet. Die Modellbezeichnung steht nun unterhalb des
Kreises. |
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FTE Modell 120 (2. Ausführung) |
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Die FTE 120 wurde nun noch einmal leicht verändert. Der Bakelitfuss erhielt zusätzliche Verstrebungen, da es schnell zu Ausbrüchen bei der Befestigung mittels Tischklemme kam. Der Schubladengriff wurde hier gleich aus Bakelit mitgegossen, damit das Alu eingespart werden konnte. Dieses Model hat wieder das Dreieck mit der 1 und der Nummer 11/2103 auf der Kurbel. |
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Bei FTE wurde ab 1964 zeitgleich noch das "Modell
130 Asis" gebaut. Weiter in der DDR History mit der Asis:
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