Faber - Faber-Castell
ICH HABE DERZEIT KEINE ERSATZFRÄSER FÜR DIE 52/20 oder 52/25 |
Ich habe mich lange gedrückt über die Faber - Spitzmaschinen zu berichten. Nicht zuletzt hängt das mit den verwirrenden Zusammenhängen zwischen Faber (A.W.), Faber Castell (FC), Johann Faber (JoFa) und Eberhard Faber (van Dyke) zusammen. Einen
Teil habe ich ja schon bei der
Apollo erwähnt. Die Firmengeschichte u.s.w.
entnehmen sie bitte der offiziellen Faber-Castell Seite, die sie unter www.Faber-Castell.de
finden. |
A. W. Faber / JoFa |
A.W.Faber 52/1 (auch JoFa 152/1) |
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A.W. steht im übrigen für Anton Wilhelm, einem Nachfahren des Firmengründers Kaspar Faber. Die erste Spitzmaschine von Faber ist die 52/1 die 1936 auf dem Markt kam. Für ihre Zeit war sie ein fortschrittliches Modell, da sie bereits einen Zylinderfräser und schon einen automatischen Stifteinzug (Selffeeder) hatte. Sie setzte damit nicht mehr auf das sich schnell abnutzende Prinzip der Cutter-Maschinen. Die 52/1 besteht aus schwerem Metall, montiert auf einer Holzplatte. Das "Uhren"-Design sollte für lange Zeit wegweisend sein. |
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Von
der 52/1 gibt es zwei Varianten. Ab 1940 liess sich Faber
nämlich die gezahnte Klemmbacken patentieren (Kopie liegt mir
vor). Ein weiteres Patent wurde auf "doppelte" Klemmbacken
gegeben, wann genau weiss ich allerdings nicht. Soll heissen, die
Maschine hat 2 X 3 Klemmbacken, die den Stift auf jeden Fall mittig
führen sollten. |
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A. W. Faber 52/15 alte Version (auch JoFa 152/15) | ||||||||||||||||||||||
Die 52/15 ist ein ziemlich seltenes Modell. Der Produktionszeitraum dürfte ähnlich der 52/1 sein. Bis auf den vergrösserten Spänebehälter und dem damit veränderten Gehäuse, ist sie vollkommen identisch. Mir liegt derzeit nur das Exportmodell von JoFa als 152/15 vor. Aber bis auf die Typenbezeichnung ist sie identisch mit der Faber 52/15. Auf einem Werbeblatt was mir vorliegt, werden die vorzüge gegenüber der 52/1 so dargestellt: "Derselbe Spitzautomat, jedoch mit vergrössertem Spänebehälter". Die Bezeichnung 52/15 wurde obendrein später ein weiteres mal verwendet. Das gezeigte Modell sollte auch um 1940 herum entstanden sein, da es bereits die bei der 52/1 erwähnten gezahnten Klemmbacken hat. In meinem Archiv wird dieser Typ zeitgleich mit der 52/1 vorgestellt. Anscheinend war sie kein grosser Verkaufserfolg, so dass es keinen direkten Nachfolger mit "vergrösserten Spänebehälter" mehr gab. Das macht sie natürlich heute um so seltener. | ||||||||||||||||||||||
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A. W. Faber 52/12 (auch JoFa 152/12) | ||
Bereits 1941 wird die neue 52/12 vorgestellt. Ihr Design orientiert sich dabei sehr stark am Vorgänger. Sie kommt ausschliesslich mit sechs Backen daher. Drei gezahnte Klemmbacken, und drei weitere, dünnere Zentrierbacken die dahinter liegen. Auf dem Spannfutter wird Stolz das "D.R.P. angemeldet" erwähnt. Diese Maschine besteht nun komplett aus Bakelit. Der Schriftzug ist nicht extra aufgenietet, sondern gleich ins Bakelit eingelassen. Die 52/12 ist um einiges seltener als die nachfolgende 52/14. Auch als JoFa 152/12 erhältlich. |
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A. W. Faber 52/14 | ||||||||||||||||||||||||
Die 52/14 ist nahezu identisch mit der 52/12, ich konnte nur eine andere Fräserhalterung samt Kurbel und Griff feststellen, sowie der Patentschriftzug verschwindet wieder vom Stifteinzug. Der 52/14 sollte eine sehr lange Bauzeit zu Teil werden, 1969 wird sie letztmalig in meinen Faber-Kopien erwähnt. Während dieser Zeit hatte Faber stellenweisse gleichzeitig vier verschiedene Spitzmaschinen im Programm! |
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A. W. Faber-Castell |
A. W. Faber Castell 52/14 "Späte Ausführung" | ||
Dieses
Modell unterscheidet sich in
einigen Punkten zu dem Basismodell. Zu erst sei das
überarbeitete Logo
zu erwähnen, welches nun den kompleten A.W.Faber-Castell
Schriftzug
sowie ein "Made in Germany" enthält. Siehe Bild rechts. |
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A. W. Faber Castell 52/20 und 52/20 N | ||||||||||||||||||||||
1948/49
wird die neue
ste Spitzmaschine, die 52/20 vorgestellt. Anfangs noch in schwarz, wird
sie später auch in grünem Schrumpflack und ab ca.
1955 in grüner Hammerschlaglackierung angeboten. BASF
entwickelte 1954 das Farbadditiv um Hammerschlaglackierungen zu
ermöglichen, daher die Jahreszahlenschätzung. Diese
Maschine ist bis heute die bekannteste Maschine, die dank ihrer
Robustheit als nahezu unkaputtbar gilt. Die ersten Modelle haben noch
ein aufgenietetes Schild, was bei den schwarzen Modellen sogar noch aus
Messing ist. Bei den 52/20 N Modellen wurde es in den letzten
Produktionsjahren nur noch aufgeklebt. |
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A. W. Faber Castell 52/25 auch 52/25 N | ||
Um 1955 wurde dann auch die 52/25 in die Produktion aufgenommen. Anfangs hatte der Plaste-Spänebehälter noch einen Blauton, der später einem fabertypischen "Castellgrün" wich. Auch von diesem Modell gibt es eine "N" Variante, die sich allerdings nur in einem anderen Kurbelgriff sowie den grünem Spänebehälter unterscheidet. Das Design der Spitzmaschine schlägt völlig aus der Art, unsymmetrisch und doch schick. Auch hier gibt es geklebte und genietete Typenschilder. |
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A. W. Faber Castell 52/18 | ||
Warum
sich Faber zu einer niedrigeren Nummer hinreissen lies, lässt
sich heute nur vermuten, da die Maschine einfacher/kleiner gestaltet
war, sollte dass wohl auch in der Typenbezeichnung
rüberkommen. Die 52/18 ist eine Maschine die nur für
dünnere Stifte geeignet ist, sie wurde aus Pressstoff
gefertigt. Dieser hat den Nachteil sich im Laufe der Jahre stark zu
verfärben. Aus dem ehemaligen Castellgrün (was man
sehr gut an der Kurbel sehen kann) wird ein hässlicher
Braunton. |
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Faber-Castell |
Faber-Castell 52/10 |
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Um
1969/70 muss bei Faber etwas einschneidendes passiert sein. Gab es eine
Finanzkrise? Das Spitzmaschinenprogramm wurde komplett
überarbeitet. Sämtliche bisher (aufwändig)
produzierten Maschinen wurden eingestellt und die Produktion auf
Plastik umgestellt. Aber auch beim Design wurde auf quadratisch
umgestellt. Eckig war jetzt gross in Mode! Auch die "Ohren" wurden bei
den Maschinen angelegt... Kleine Unterschiede gibt es bei dem Faber Castell Logo, bei dem grünem Modell ist es nur noch aufgedruckt, während es bei den beiden anderen reliefartig in den Spänebehälter eingelassen ist. |
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Faber-Castell 52/15 | ||
Die 52/15 ist der 52/10 auffallend ähnlich, nur wurde ihr wenigstens ein Metallzahnkranz und eine Minenlängeneinstellung spendiert. Im Gegensatz zur 52/10 wird hier der Behälter vorne entnommen. Mit den beiden Plastikmaschinen sollte vorsichtig gespitzt werden, an/abgebrochene Kurbeln sind keine Seltenheit. |
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Auch
werden diese beiden Maschinen -trotz ihrer langen Bauzeit- kaum auf
Ebay angeboten, was für einen hohen Verlustgrad spricht. |
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Faber Castell 181463 und FC 180901 |
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Mit
der 52/10 und der 52/15 endet das eigenständige
Spitzmaschinenprogramm bei Faber-Castell. Ab spätestens 1995
werden nur noch Gemeinschaftsproduktionen mit Dahle angeboten. Ein Bsp.
dafür, ist die FC 181463, eine Grossspitzmaschine, die
baugleich als Dahle 166 und Staedtler 50170 angeboten wird. Dahle hat
die 166er allerdings schon seit mindestens 1983(!) im Programm. Eine
amerikanische Patentschrift aus dem Jahr 1973 (!!!) zeigt diese
Maschine bereits in der hier gezeigten Bauform! Diese Maschine ist
allerdings nicht mehr bei FC im Angebot. Eigentlich Schade, das sich eine solche Traditionsfirma keine eigene Spitzmaschinenherstellung mehr leistet. |
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wwwSpitzmaschine.de 2012 |